Bloß- und Harnischfechten

Bloßfechten bei Hans Talhoffer (1467): Beide Fechter sind völlig ungerüstet.
Bloßfechten bei Hans Talhoffer (1467): Beide Fechter sind völlig ungerüstet.

Drei Klingen e.V. betreibt wie die meisten heutigen historischen Fechter sogenanntes Bloßfechten zu Fuß. Wie der Name schon sagt, ist der Körper hier ohne Polsterung oder Panzerung der Waffe des Gegners direkt ausgesetzt.

Rüstungen waren freilich nicht einfach Kostüme, sondern boten vor allem im Spätmittelalter hervorragenden Schutz. Die meisten Techniken des Bloßfechtens werden schon mit einigen Lagen Leinen und einem Netz aus Kettenringen ineffektiv. Eine komplette Rüstung aus Stahlplatten hingegen stellt den Angreifer vor eine wirkliche Herausforderung.

 

Im Harnischfechten wird das Langschwert deshalb zum Hebel, kurzen Spieß und unter Umständen sogar zum Streitkolben.

Man ist freilich besser beraten seine Waffe anzupassen: Stangenwaffen, wie Hellebarden, Mordäxte oder Luzerner Hämmer, sind hier eine gute Wahl. Diese verfügen neben einer hohen Reichweite auch über die nötigen Funktionen eine Rüstung zu überwinden oder den Träger derselben schon allein durch Wucht ihres Angriffs zu verletzen.

Harnischkampf bei Paulus Hector Mair (1540er): Der Schwertkämpfer verwendet hier eine sogenannte Halbschwerttechnik, um besser in die Lücken der gegnerischen Rüstung stechen zu können.
Harnischkampf bei Paulus Hector Mair (1540er): Der Schwertkämpfer verwendet hier eine sogenannte Halbschwerttechnik, um besser in die Lücken der gegnerischen Rüstung stechen zu können.